Fust macht den Kunden Orange madig
Der Mobilfunknetzbetreiber Orange und die Elektrowarenkette Fust liefern sich zur Zeit einen wahren Rosenkrieg. Nachdem das Mobilfunkunternehmen die Vertriebszusammenarbeit mit Fust Ende Januar beendet hatte, versucht die Handelskette im Gegenzug, Orange-Abonnenten mit einem Fust-Einkaufsgutschein von über 350 Franken zu einem Wechsel zu den anderen beiden Betreibern Swisscom Mobile und sunrise zu überreden. Orange reagierte nach Bekanntwerden der Abwerbungsversuche zunächst gelassen und baut auf das eigene Service-Angebot.
"Unsere regelmässigen Kundenbefragungen zeigen, dass unsere Kunden überdurchschnittlich loyal sind und unseren Service, insbesondere auch nach dem Vertragsabschluss, schätzen", sagte Adrian Schmucki, der Verantwortliche für die Verkaufskanäle von Orange Schweiz. "Es ist bedauerlich, dass Fust eine solche Aktion auf Kosten der Kunden und ausschliesslich zum eigenen Nutzen durchführt." Mit der bevorstehenden Lancierung von UMTS-Diensten stiegen auch die Anforderungen der Kunden an eine kompetente Verkaufsberatung.
Das Mobilfunkunternehmen mit Sitz in Lausanne hatte im vergangenem Herbst die Vertriebszusammenarbeit mit Fust per Januar 2005 gekündigt. Grund dafür waren nach eigener Aussage gehäufte Reklamationen von Orange-Kunden im Zusammenhang mit der Betreuung in Fust-Filialen. Daraufhin startete die Elektrowarenkette ihren Gegenzug und wirbt jetzt auf ihrer Website: "Telefonieren Sie mit Orange? Und läuft Ihr Vertrag noch maximal 12 Monate? Dann suchen Sie noch heute eine Fust-Filiale auf! Fust offeriert einen Einkaufsgutschein von Fr. 350.-, wenn Sie jetzt von Orange zu Swisscom oder sunrise wechseln."
Wie Thomas Giger, der Spartenleiter Multimedia von Fust, gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) sagte, habe ein Wechsel von dem "reinen Mobilfunkanbieter" Orange zu den "Telekommunikationsanbietern mit grossem Zukunftspotenzial" Swisscom oder sunrise für die Kunden verschiedene Vorteile, deshalb konzentriere man sich auf diese beiden Anbieter.