Ausschreibung

ComCom vergibt WiMAX-Frequenzen

Unternehmen können Breitbandlösungen mit eigenen Anschlüssen anbieten
Von Björn Brodersen

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) will Konzessionen für den drahtlosen Teilnehmeranschluss nach dem Standard WiMAX vergeben. Die Konzessionen sollen nach Mitteilung der Kommission in der zweiten Hälfte dieses Jahres ausgeschrieben werden. Zunächst werde aber noch in diesem Monat das BAKOM die möglichen Interessenten konsultieren, um das Bedürfnis und die Ansichten zur Konzessionsvergabe von WiMAX kennen zu lernen. Weiter hat die ComCom beschlossen, den drei nationalen Betreibern von GSM-Mobilfunknetzen die letzten freien GSM-Frequenzen zu vergeben. Damit können die Betreiber die Netzkapazität für die Übertragung grösserer Datenraten erhöhen.

Mit der Ausschreibung von WiMAX-Frequenzen möchte die ComCom interessierten Unternehmen die Gelegenheit geben, Breitbandlösungen mit eigenen Anschlüssen anzubieten. Dies könnte insbesondere in den Marktbereichen attraktiv sein, die noch nicht oder über nur wenige Breitbandangebote verfügen, so zum Beispiel in schlecht mit ADSL erschlossenen Randregionen oder für Betreiber, die nicht selbst über einen flächendeckenden Zugang zu einer Breitbandinfrastruktur verfügen.

Nach der Konsultation der interessierten Kreise wird das BAKOM den Planungen zufolge der ComCom Informationen zur Entwicklung der Technologie und zur Verfügbarkeit der Frequenzen in der Schweiz zur Verfügung stellen. Basierend auf diesen Ergebnissen könnten dann die Konzessionen in der zweiten Hälfte dieses Jahres ausgeschrieben werden. Die neue Technologie kann einerseits im Rahmen einer bereits im Jahr 2000 versteigerten WLL-Konzession (Wireless Local Loop) oder konzessionsfrei - mit einer Leistungsbegrenzung - in einem höheren Frequenzband betrieben werden. Andererseits möchte die ComCom freie Frequenzen im Bereich des 3,5-GHz-Bandes für WiMAX konzessionieren.

Auch letzte freie Frequenzen im GSM-Bereich werden zugeteilt

Ausserdem hat die Kommunikationskommission beschlossen, den Mobilfunkbetreibern Orange, sunrise und Swisscom Mobile die letzten freien Frequenzen im GSM-Bereich zuzuteilen. Diese Betreiber erhalten damit mehr Kapazität, um insbesondere ihre Netze mit dem Datenübermittlungsstandard EDGE auszurüsten, der in der ganzen Schweiz höhere Datenraten erlaubt. Zudem dürfen die Betreiber gewisse GSM-Frequenzen untereinander austauschen, solange sie nicht die Frequenzmenge verändern, die jedem Betreiber zugeteilt wurde. Dies soll zu einer effizienteren Frequenznutzung führen.