Swisscom verdient mit weniger Umsatz mehr
Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom hat im ersten Quartal 2005 weniger umgesetzt, aber mehr verdient. Der Umsatz sank um 1,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken, wie das Unternehmen heute in Bern mitteilte. Der Reingewinn stieg dagegen um 6,6 Prozent auf 520 Millionen Franken. Sowohl im Festnetz (-4,6 Prozent), als auch im Mobilfunk (-3 Prozent) sind die Umsätze zurückgegangen. Für das Gesamtjahr 2005 dämpft die Swisscom die Erwartungen. Der Umsatz dürfte wegen des harten Konkurrenzkampfes weiter sinken, hiess es.
Der Umsatz der Swisscom-Gruppe mit externen Kunden nahm gegenüber dem Vorjahr um 43 Millionen Franken (1,7 Prozent) auf 2,45 Milliarden Franken ab. Der Bereich Fixnet verzeichnete eine Umsatzabnahme von 34 Millionen Franken (2,9 Prozent). Die Zunahme bei den Anschlussgebühren als Folge des ADSL-Wachstums wurde durch die Umsatzrückgänge beim Verkehr überkompensiert. Die Zahl der ADSL-Anschlüsse nahm gegenüber dem Vorjahr um 47,3 Prozent auf 878'000 zu. Vom Bestand entfallen 550'000 Anschlüsse auf Bluewin Retail-Kunden und 328'000 Anschlüsse auf Kunden von anderen Anbietern.
Mobilfunk: Mehr Kunden, aber weniger Umsatz
Bei Mobile führte vor allem eine höhere Kundenzahl zu einer Umsatzzunahme von 13 Millionen Franken (1,5 Prozent). Die Zahl der Kunden wuchs gegenüber dem Vorjahr um netto 145'000 oder 3,8 Prozent auf 3,98 Millionen. Im Vorjahrsvergleich ist zu berücksichtigen, dass sich Prepaid-Kunden auf Grund einer neuen gesetzlichen Vorschrift bei den Netzbetreibern registrieren müssen. Dies hatte zur Folge, dass per Ende 2004 rund 124'000 Anschlüsse von nicht registrierten Kunden deaktiviert wurden. Diese Kunden sind im Teilnehmerbestand nicht mehr enthalten. Mit dem neuen Angebot Swiss Liberty versucht das Unternehmen, seine Vertrags-Kunden zu längeren und häufigeren Mobilgesprächen zu animieren.
Das Segment Solutions verzeichnete als Folge des anhaltend starken Preis- und Konkurrenzdrucks eine Umsatzabnahme von 35 Millionen Franken (11,1 Prozent). Der Bereich Übrige steigerte den Umsatz auf Grund von Mehrumsätzen von Swisscom IT Services mit Dritten um 15 Millionen Franken (13,3 Prozent).
Der Betriebsaufwand konnte nicht im Umfang des Umsatzrückgangs durch Kosteneinsparungen gesenkt werden. Aus diesem Grund nahm das EBITDA um 30 Millionen Franken auf 1,09 Milliarden Franken ab. Das Nettofinanzergebnis nahm um 23 Millionen Franken zu; vor allem weil gegenüber dem Vorjahr ein besseres Nettozinsergebnis und höhere Gewinne aus Veräusserungen von Beteiligungen erzielt werden konnten. Der Ertragssteueraufwand liegt mit 147 Millionen Franken (Vorjahr: 145 Millionen Franken) auf Vorjahresniveau.
debitel belastet Ergebnis nicht mehr
Der Reingewinn vor Abzug der Minderheitsanteile nahm gegenüber dem Vorjahr um 38 Millionen Franken (6,6 Prozent) auf 613 Millionen Franken zu. Der EBITDA-Rückgang wurde durch tiefere Abschreibungen, ein höheres Nettofinanzergebnis und den Wegfall des Verlusts aus dem nicht weitergeführten Geschäftsbereich (debitel) überkompensiert. Auf Grund einer neuen Rechnungslegungsvorschrift wird der Reingewinn neu vor Abzug der Anteile der Minderheitsaktionäre an vollkonsolidierten Gruppengesellschaften ausgewiesen. Nach Abzug der Minderheitsanteile beträgt der Reingewinn 520 Millionen (Vorjahr 488 Millionen). Als Folge des Aktienrückkaufsprogramms im Jahr 2004 und der daraus resultierenden geringeren durchschnittlichen Anzahl Aktien nahm der Reingewinn pro Aktie um 14,8 Prozent zu.
Swisscom lanciert wie bereits angekündigt auch im laufenden Jahr ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 2 Milliarden Franken Der Rückkauf erfolgt über die zweite Handelslinie und wird voraussichtlich bis 23. Mai gestartet.