sunrise fühlt sich seiner Schwester yallo nicht verbunden
yallo erweitert sein Dienstleistungs-Angebot im Internet, Kunden freuen sich über den schnellen und preiswerten Service, aber das gelobte Prepaid-Angebot hat auch Nachteile: Während der yallo-Kunde selbst zum günstigen Minutenpreis telefoniert, ist er für andere nur zum teuren Minutenpreis, der in andere Mobilfunknetze berechnet wird, erreichbar.
Der Grund dafür ist, dass auch sunrise, das Schwesterunternehmen, deren Netz yallo nutzt, die Durchstellung von Anrufen der eigenen Kunden zu yallo als Gespräche in fremde Mobilfunknetze abrechnet. Im Mobilfunkbereich gilt das für alle sunrise-Kunden, die nicht zum Einheitstarif in alle Netze telefonieren. Das betrifft die Business-Tarife, business basic und business basic pro sowie die Inklusivminutentarife sunrise 75, 175, 300 und 500, sollte über das monatliche Inklusiv-Kontingent hinaus telefoniert werden.
Für sunrise-Festnetzkunden ist die Behandlung von yallo als Fremdnetz preislich von grösserer Auswirkung als im Mobilfunk-Bereich. Mit einer Pre-Selection-Schaltung telefoniert der select- und select liberté Kunde ins sunrise-Mobilfunknetz rund um die Uhr für 32 Rappen pro Minute. In alle anderen Mobilfunknetze und zu yallo-Kunden kostet der Anruf 55 Rappen pro Minute. In beiden Fällen kommt noch eine einmalige Verbindungsgebühr von 10 Rappen hinzu. Es ist also die Frage, ob yallo auch für Kunden das Günstigste ist, die mit ihrer Prepaidkarte in erster Linie erreichbar sein wollen.
Erreichbarkeit und neue SIM-Karte mit yallo keine Schnäppchen
sunrise-Kunden profitieren mit einer yallo-Prepaidkarte nicht von netzinternen Preisen. Dafür kassiert sunrise, egal aus welchem Netz der yallo-Kunde angerufen wird, entsprechende Terminierungsgebühren. Da sind die Preisvorteile für netzinterne Gespräche bei den Mitbewerbern im Mobilfunkbereich ausgeprägter. Es wird sich zeigen, ob sich das Angebot von yallo auch ohne jeden Kundenbindungsanreiz allein aufgrund des Minutenpreises auf dem Markt Bestand haben wird. sunrise oder yallo setzen in dem Falle offensichtlich nicht auf dieses Potential.
Das Startpaket von yallo ist im Internet für 50 Franken mit einem Gesprächsguthaben in gleicher Höhe erhältlich. Für die SIM-Karte und die Zusendung per Post wird kein Aufpreis erhoben. Angesichts des relativ hohen Gesprächsguthabens, ist es von Vorteil, dass yallo-Kunden die Möglichkeit haben, ihre Karte bei Verlust oder Diebstahl zu sperren. Das zum Zeitpunkt der Sperrung noch vorhandene Guthaben soll auch problemlos auf eine Ersatzkarte übertragen werden. Allerdings wird die neue SIM-Karte mit 40 Franken berechnet. Der Postversand ist kostenfrei. In Anbetracht dieser Kosten sollte der Kunde abwägen, ob das Restguthaben die Bestellung einer Ersatzkarte rechtfertig oder ob es nicht günstiger ist, einfach eine neue SIM-Karte für 50 Franken mit 50 Euro Gesprächsguthaben zu bestellen. Von Seiten des Anbieters steht nichts entgegen: Die Anzahl der yallo-SIM-Karten, die ein Kunde erwerben kann, unterliegt grundsätzlich keiner Beschränkung. Der Preis den der Kunde in diesem Falle zahlt, ist allerdings eine neue Mobilfunknummer.