Zahlen

Swisscom: Mehr Gewinn bei weniger Umsatz

Mehr Kunden bei Breitband und Mobile
Von Marie-Anne Winter

Der Schweizer Telekom-Konzern Swisscom hat im ersten Halbjahr 2005 zwar weniger umgesetzt, aber deutlich mehr verdient. Während der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 1,7 Prozent auf 4,91 Milliarden Franken zurückging, stieg der Reingewinn um 47,4 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen heute in Bern mit. Dieses Ergebnis lag über den Erwartungen von Branchenexperten.

Der deutliche Anstieg des Reingewinns sei geringeren Abschreibungen und einem höheren Nettofinanzergebnis zu verdanken, hiess es in einer Erklärung des Konzerns. Ausserdem sei der Verlust des verkauften deutschen Mobilfunkbetreibers debitel in Höhe von 241 Millionen Franken weggefallen.

Der Umsatz der Swisscom-Gruppe mit externen Kunden nahm gegenüber dem Vorjahr um 87 Millionen Franken auf 4,91 Milliarden Franken ab. Der Bereich Fixnet verzeichnete eine Umsatzabnahme von 61 Millionen Franken. Die Zunahme bei den Anschlussgebühren als Folge des ADSL-Wachstums wurde durch die Umsatzrückgänge beim Verkehr überkompensiert. Bei Mobile führte vor allem eine höhere Kundenzahl zu einer Umsatzzunahme von 18 Millionen Franken.

Zuwächse vor allem bei ADSL

Der Umsatz bei den Anschlussgebühren stieg dank der höheren Zahl von Breitbandanschlüssen um 6,3 Prozent auf 981 Millionen Franken. Der Zunahme bei den Breitbandanschlüssen stand eine Abnahme bei den analogen und digitalen Anschlüssen gegenüber. Die Zahl der ADSL-Anschlüsse nahm auf 948'000 zu. Vom Bestand entfallen 603'000 Anschlüsse auf Bluewin-Retail-Kunden und 345'000 Anschlüsse auf Kunden von anderen Anbietern. Die Zahl der digitalen und analogen Anschlüsse verringerte sich als Folge des Markteintritts von Kabelfernsehgesellschaften um 2,8 Prozent auf 3,87 Millionen. Der Umsatzrückgang mit anderen Segmenten ist auf reduzierte Umsätze mit den Segmenten Mobile und Solutions zurückzuführen.

Die Aussichten für das gesamte Jahr

Wie bereits am 12. Mai angekündigt, erwartet Swisscom für das Geschäftsjahr 2005 bei intensivem Wettbewerb und Preisreduktionen bei Mobile und Fixnet einen Umsatz von rund 9,6 Milliarden Franken und ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 4,1 Milliarden Franken. Der Rückgang von Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr beträgt rund 0,4 Milliarden Franken bzw. 0,3 Milliarden Franken, was vor allem auf weniger Verkehr bei Fixnet und Mobile, die Preissenkungen bei Mobile (insbesondere Terminierung), und den Transfer der International Carrier Services Aktivitäten per August zum Joint Venture mit Belgacom zurückzuführen ist. Die Investitionen der Swisscom-Gruppe werden wiederum bei rund 1,2 Milliarden Franken liegen.