Tele2 lässt keine Schlichtungsverfahren zu
Der Zürcher Telekommunikationsanbieter Tele2 lässt sich nicht auf Schlichtungsverfahren durch die Schlichtungsstelle der Telekombranche ombudscom ein. Dafür wird das Unternehmen von der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) in Bern kritisiert. Auch die TeleBilling AG beteilige sich nicht an der Institution. Dadurch könnten Beschwerden von Kunden beider Anbieter nicht vor der Schlichtungsstelle verhandelt werden. "Konsumentinnen und Konsumenten sollten sich deshalb gut überlegen, ob sie einen Anbieter wählen wollen, der sich allfälligen Schlichtungsverfahren verweigert", teilen die Verbraucherschützer auf ihrer Website mit.
Die seit Mai tätige Schlichtungsstelle wurde von den vier Tele2-Konkurrenten Swisscom, Orange, sunrise und cablecom ins Leben gerufen, um als unabhängige und neutrale Instanz bei Streitigkeiten zwischen Fernmeldedienstanbietern und ihren Kunden zu dienen. Sie soll in solchen Fällen eine Vergleichslösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Die Schlichtungsstelle kann von den Telefonteilnehmern angerufen werden, wenn diese zuvor einen Beschwerdeprozess bei einem Anbieter durchlaufen haben oder eine Beschwerde beim Anbieter nicht innerhalb von zwölf Wochen bearbeitet wurde.
Während sich die Mitgliedsunternehmen dazu verpflichtet haben, an Schlichtungsverfahren von ombudscom teilzunehmen, können andere Unternehmen sich im Einzelfall und gegen Zahlung einer Gebühr darauf einlassen. ombudscom registriert nach eigener Aussage eine stetige Zunahme an Kundenbeschwerden, welche Nicht-Mitglieder betreffen. Die betroffenen Anbieter würden in regelmässigen Abständen über die Anzahl der eingegangenen Kundenbeschwerden orientiert und gefragt, ob sie sich auf die Schlichtungsverfahren einlassen wollen.