Schlichtungsstelle: Tele2 weist Vorwürfe zurück
Der Zürcher Telekommunikationsanbieter Tele2 weist Vorwürfe, er beteilige sich nicht an der Schlichtungsstelle der Telekommunikationsbranche, zurück. Zwar sei es richtig, dass das Unternehmen nicht Mitglied dieser Institution sei, doch grundsätzlich verschliesst sich Tele2 nicht Schlichtungsverfahren vor ombudscom. "Tele2 zieht es vor, sich bei Beschwerden mit geringem Streitwert mit dem Kunden direkt zu einigen", erklärte heute Roman Schwarz, Geschäftsführer Tele2 Schweiz. Deshalb entschieden die Züricher von Fall zu Fall, ob sie ein Schlichtungsverfahren zulassen sollten. Gleichzeitig gab die Pressevertretung von Tele2 aber auch zu, dass ein solcher Fall bislang nicht eingetreten ist.
Die von den vier Telekommunikationsanbietern Swisscom, Orange, sunrise und cablecom ins Leben gerufene Schlichtungsstelle für Telekommunikation, ombudscom, will als unabhängige und neutrale Instanz bei Streitigkeiten zwischen Fernmeldedienstanbietern und ihren Kunden eine Vergleichslösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Angeurfen werden kann sie von den Telefonteilnehmern, wenn diese zuvor einen Beschwerdeprozess bei einem Anbieter durchlaufen haben oder eine Beschwerde beim Anbieter nicht innerhalb von zwölf Wochen bearbeitet wurde.
Vor einigen Tagen wurde Tele2 von der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) in Bern kritisiert, sich nicht auf Schlichtungsverfahren durch ombudscom einzulassen. Während sich die Mitgliedsunternehmen der Schlichtungsstelle dazu verpflichtet haben, an Schlichtungsverfahren teilzunehmen, können andere Unternehmen sich im Einzelfall und gegen Zahlung einer Gebühr darauf einlassen. Anlass für die Kritik der Verbraucherschützer war eine stetige Zunahme an Kundenbeschwerden, welche Nicht-Mitglieder betreffen. In solchen Fällen fragt ombudscom bei den Anbietern nach, ob diese mit der Eröffnung eines Verfahrens einverstanden sind.