Interview

Mobilezone will Mobilfunkprovider werden

Handyverkäufer verhandelt mit den drei grossen Netzbetreibern
Von Björn Brodersen

Nach einem Rekordergeschäftsergebnis will der Handyverkäufer Mobilezone offenbar bald als Service-Provider auf den Markt treten. Der Chef des Unternehmens, Ruedi Baer, sieht für den Handyverkäufer neben Wachstumsmöglichkeiten im Festnetzbereich vor allem Chancen als Wiederverkäufer von Telefonminuten im Mobilfunkbereich. Das sagte Baer in einem Interview mit der Handelzeitung. Entsprechende Verhandlungen würden zurzeit mit den Netzbetreibern Swisscom Mobile, Orange und sunrise geführt. Erste Angebote seien in frühestens sechs Monaten zu erwarten.

"Wir können uns eine Kooperation mit jedem der drei Partner vorstellen", sagte Baer gegenüber der Zeitung. Es sei aber so, dass sunrise und Orange als neue Marktteilnehmer mehr freie Netzkapazitäten hätten als die Swisscom. Von daher sei eine Kooperation mit diesen beiden Anbietern wahrscheinlicher. Zudem will Mobilezone auch eigene Tarife und Preismodelle anbieten. Die Konzepte sollen dazu bereits in der Schublade liegen. Auch für die Netzbetreiber sieht Baer durch so eine Kooperation Vorteile: "Sind diese nicht sogar auf Wiederverkäufer angewiesen, um ihre Netze besser auszulasten? Jeder Mehrverkehr auf den Netzen ist sicher ein Vorteil und ein finanzieller Gewinn", beantwortete der Mobilzone-CEO seine eigene Frage.