Vorstellung

Orange verrät Details zum UMTS-Start

Kostenloses Testpaket bis November für Interessierte
Von Björn Brodersen

Wie berichtet startet der Mobilfunknetzbetreiber Orange am 5. September mit UMTS-Diensten. Auf der heutigen Pressekonferenz im Züricher Hauptbahnhof verrieten der CEO Andreas S. Wetter und der Vice President Marketing & Communications, Timm Degenhard, nähere Details zu den kommenden Angeboten. Das Unternehmen will seinen Kunden mehr Dienste zu besser Qualität anbieten als die Konkurrenz, dabei soll der Nutzer nicht mehr zahlen als bei Swisscom Mobile oder sunrise. Ziel ist die Marktführerschaft bis Ende 2006. Dafür hat der Anbieter aus Lausanne bislang rund 500 Millionen Franken in den UMTS-Ausbau und entsprechende Dienste investiert.

Die Netzabdeckung

Zu den 14 Städten, in denen ab dem 5. September die UMTS-Dienste genutzt werden können, gehören Adelboden, Basel, Bellinzona, Bern, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Lugano, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen, Winterthur und Zürich. Bis Ende des Jahres kommen ausserdem Aarau, Baden-Wettingen, Davos, Interlaken, Luzern, Morges, Neuchatel, St. Moritz, Thun, Yverdon und Zug hinzu. Die Gesamtbdeckung liegt zurzeit bei rund 70 Prozent.

Die Preise

Die UMTS-Dienste stehen den Kunden mit sämtlichen Orange-Preisplänen - also Advanced Unlimited, Group Unlimited, den Optima-Varianten, Economy, Personal - offen, nötig ist dazu lediglich eine neue UMTS-SIM-Karte, die Bestandskunden kostenlos erhalten. Bis zum Jahreswechsel ist zudem die Videotelefonie zu den selben Preisen wie die herkömmliche Sprachtelefonie möglich - auch netzübergreifend, also mit den UMTS-Kunden anderer Netzbetreiber. Kunden mit einem Advanced Unlimited-Tarif können damit auch zu einem monatlichen Pauschalpreis mit anderen Orange-Kunden videotelefonieren.

Neben der schnelleren Datenübertragung und der Videotelefonie stehen den Kunden Dienste wie Live-TV und Download-Angebote auf dem Orange World-Portal an. Insgesamt offeriert der Mobilfunkbetreiber zum UMTS-Start in Kooperation mit europäischen Netzbetreibern 30 Kanäle für Live-TV, 50 Videoclips, 30 Muskclips, 10 3D-Spiele und 40 animierte Bilder. Die Kosten für Live-TV, das nicht Kunden im Ausland angeboten wird, ähneln denen der Konkurrenz: Für eine Stunde mobiles Fernsehen berechnet Orange seinen Kunden 1,50 Franken, 24 Stunden sind für 4 Franken, ein ganzer Monat für 16 Franken erhältlich. Dafür kann der Kunde deutschsprachige TV-Programme von Sendern wie SF1 und SF2, MTV, Eurosport, RTL, Pro7, SAT1 Schweiz, Viva Schweiz, n-TV oder Kabel 1 mit wenigen Sekunden Verzögerung auf dem Handy verfolgen. Es handelt sich bei den Live-TV-Inhalten also nicht um Videostreams. Die Preise für andere Angebote im Orange World-Portal bewegen sich zwischen 1,50 Franken und 5 Franken je ausgewählten Dienst - zusätzlich zu den Übertragungskosten.

Für die Nutzer hält Orange eine so genannte Power-Option bereit. Für 15 Franken erhalten Kunden dabei 5 MB Inklusivvolumen, freien Zugang zum Orange World-Portal und Downloads im Gegenwert von insgesamt 40 Franken. Bis Ende November ist dieses Paket gänzlich kostenlos. Weitere Dienste, die bald folgen sollen, sind Video on Demand, Musikstreams, Video Answer Phone, eine UMTS Twin Card sowie UMTS-Prepaid-Angebote.

Die Geräte

Wie bereits berichtet bietet Orange den Kunden UMTS-Geräte zum subventionierten Einstiegspreis an. Darunter befinden sich die Handys Samsung SGH-Z500, Nokia 6680, Motorola A1000 und Sony Ericsson K600i sowie zwei Datenkarten. Die Preise bewegen sich für Einsteiger je nach Vertrag zwischen 49 und 649 Franken.

Für die Datenkarten, die sich nicht an die privaten Anwender, sondern an Geschäftskunden richten, stehen zwei Datentarife zur Auswahl: Im Tarif Data Flex zahlt der Kunde keine Grundgebühr, sondern 50 Rappen pro Minute im WLAN-Netz sowie 2,50 Franken pro Megabyte bei UMTS- bzw- GPRS-Verbindungen. Bei der Data Flat handelt es sich nicht um eine echte Daten-Flatrate, sondern um einen Volumentarif mit 2 GB Inklusivvolumen, was bei vielen Nutzern des mobilen Internets einer Daten-Flatrate gleichkommen könnte. Der Grundpreis hierfür beträgt 49 Franken im Monat. Für den weiteren Datenverkehr fallen 50 Rappen pro Minute bzw- Megabyte - je nach Datenübertragungsart - an.

Der Kundendienst

Ein neuer Dienst wird am Anfang viele Fragen und Probleme aufwerfen. Orange sagt aber, dass man die Kunden aber nicht im Regen stehen wolle. Ein spezialisierter Kundenservice soll sich um die Belange der UMTS-Kunden kümmern. Neben speziellen UMTS-Coaches wird der Service eine Online-Selbsthilfe-Funktion sowie eine Kostenkontrollfunktion umfassen. Die Kunden können unter anderem einen maximalen Ausgabewert für UMTS-Dienste festlegen.

Die Meldungen zum UMTS-Start von Orange im Überblick