Swisscom senkt Interkonnektionspreise
Die Swisscom wird nach eigenen Angaben für das kommende Jahr die Interkonnektionspreise reduzieren. Mit der Preissenkung um durchschnittlich knapp fünf Prozent liege der ehemalige Monopolist im europäischen Mittel und setze die regulatorischen Anforderungen "fair, transparent und konsequent" um, teilte das Unternehmen heute mit. Die Interkonnektion regelt die Zusammenschaltung der Netze von Swisscom und den alternativen Anbietern.
Die Interkonnektionspreise wurden wie in den vergangenen Jahren kostenorientiert gemäss der Kostenmethode LRIC (Long Run Incremental Costs) berechnet: Die Preise beinhalten nach Angaben der Swisscom nur die durch die Interkonnektionsdienste verursachten Zusatzkosten und keine Gewinne. Die Swisscom will so lange an ihrem Berechnungsmodell festhalten, bis ein gegensätzlicher und rechtsgültiger Bescheid Bundesgerichts vorliegt. Zurzeit sind noch Verfügungen der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) vom 10. Juni betreffend die Preise der Jahre 2000 bis 2003 vor dem Bundesgericht hängig.
Die für das kommende Jahr angebotenen Interkonnektionspreise unterscheiden sich je nach Dienstleistung und Nutzung. Basierend auf der effektiven Verkehrsverteilung (Normaltarif 43 Prozent, Niedertarif 57 Prozent) und einer durchschnittlichen Gesprächsdauer von vier Minuten ergibt sich beispielsweise für die regionale Terminierung im Jahr 2006 ein durchschnittlicher Preis von 1.07 Rappen pro Minute. Für ein einminütiges Gespräch wird der durchschnittliche Minutenpreis von 0,94 auf 0,89 Rappen fallen. Dagegen steigen die Gesprächsaufbaukosten leicht auf durchschnittlich 0,75 Rappen. Bei der nationalen Terminierung wird der durchschnittliche Set-up-Preis 0,94 Rappen (bislang 0,96 Rappen) betragen, der durchschnittliche Minutenpreis 1,26 Rappen (1,51 Rappen).
Können sich die Swisscom und ihre Wettbewerber nicht auf die neuen Preise einigen, können die alternativen Fernmeldedienstanbieter die ComCom anrufen.