Digital Radio in der Schweiz ohne Erfolg
Das terrestrische Digital Radio (DAB) ist in der Schweiz bislang erfolglos. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) erhoffte sich nun, durch zusätzliche Programmangebote die Akzeptanz für das Übertragungssystem, das Radiosendungen in CD-ähnlicher Qualität ermöglicht, erhöhen zu können.
Potenzielle Programmanbieter wurden befragt, ob Interesse an einer DAB-Verbreitung besteht. Die Resonanz war allerdings eher ernüchternd. Die Veranstalter zeigten sich sehr Zurückhaltend. Grund hierfür ist vor allem, dass DAB von den Verbrauchern bisher kaum angenommen werde. Im Gegenteil sei sogar zu beobachten, dass Konsumenten ihre DAB-Autoradios in Neuwägen oft durch Radios mit Navigationssystem, aber ohne Digital Radio, ersetzen. Infofern sei es fraglich, ob sich der terrestrische digitale Rundfunk in der Schweiz überhaupt etablieren werde.
Auch in den Nachbarländern findet DAB kaum Beachtung
Auch in Deutschland und Österreich findet das DAB-System kaum Beachtung, obwohl zumindest in Deutschland schon jetzt weite Teile des Landes mit der neuen Technik versorgt sind. In Grossbritannien dagegen werden inzwischen mehr DAB- als UKW-Radios verkauft und der neue Standard hat sich inzwischen am Markt durchgesetzt.
In der Schweiz werden bislang nur öffentlich-rechtliche Hörfunkprogramme über DAB ausgestrahlt. Für die Musigwälle von Radio DRS soll das digitale Radio sogar schon bald der einzige terrestrische Verbreitungsweg sein. Der traditionsreiche Mittelwellensender Beromünster auf 531 kHz soll nach einer Übergangszeit abgeschaltet werden. Auch das DRS-Jugendradio Virus und die Spartenkanäle Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic senden terrestrisch nur über DAB.