Wirtschaft

cablecom baut 1'750 Stellen ab

Management: Anpassung an aktuelle Marktverhältnisse
Von Björn Brodersen

cablecom will bis Ende des kommenden Jahres 15 Prozent der eigenen Arbeitsplätze abbauen. Der Stellenabbau soll nach Angaben des Unternehmens durch natürliche Abgänge, Frühpensionierungen und Entlassungen erfolgen. Bis Ende 2005 würden bei 1'750 bestehenden Arbeitsplätzen rund 80 Kündigungen ausgesprochen, heisst es in einer heutigen Mitteilung. Das Unternehmen reagiere damit auf die aktuellen Marktverhältnisse.

Der grösste Schweizer Kabel-TV-Konzern müsse sich aufgrund des starken Wettbewerbs in der Telekommunikation, immer kürzeren Innovationszyklen und des technologischen Fortschritts dieser Entwicklung anpassen, begründete cablecom diesen Schritt. Gleichzeitig sei durch den Zusammenschluss mit UPC Broadband und der Integration von cablecom in die Unternehmensgruppe in einzelnen Unternehmensbereichen ein Synergiepotenzial entstanden. cablecom verfolgt nach eigener Aussage eine Wachstumsstrategie und treibt die Entwicklung von neuen Breitband- sowie Telefoniediensten, aber auch der Bereiche Business Markets und Partnernetze weiter voran. Erklärtes Ziel des Unternehmens sei es, die Nummer zwei im Schweizer Telekommunikationsmarkt zu werden und dabei weiter in Infrastruktur, Produkte und insbesondere in Dienstleistungen zu investieren.

"Wir werden im Rahmen unseres ausgearbeiteten Sozialplans unser Möglichstes tun, den Stellenabbau sozialverträglich umzusetzen und die Zahl der Entlassungen auf ein Minimum zu beschränken", verspricht Rudolf Fischer, Managing Director von cablecom. Die geplante Reorganisation betreffe hauptsächlich die Bereiche Network Management, Technology, die Support-Funktionen und das obere Management. Die einzelnen Bereiche würden in Zusammenarbeit mit der Arbeitnehmervertretung von cablecom bis Ende November den Stellenabbau einleiten. cablecom habe ein CareCenter sowie eine Jobbörse eingerichtet und einen Sozialplan ausgearbeitet. Gleichzeitig schaffe cablecom in einzelnen Bereichen neue Arbeitsplätze. So hat das Unternehmen derzeit über 30 offene Stellen in verschiedenen Unternehmensbereichen.

Präsident Bruno Claude tritt ab

Gleichzeitig vermeldet cablecom Veränderungen in der Vorstandsetage: Der Präsident und CEO der Cablecom Holding, Bruno Claude, tritt zurück und der bisherige COO, Herb Hribar, übernimmt so lange die Verantwortung als Managing Director, bis ein Nachfolger gefunden wurde. Claude hatte die Übernahme des Kabelkonzerns durch den amerikanischen Kabelnetzbetreiber Liberty Global geleitet, die am 30. September dieses Jahres bekannt gegeben wurde. Liberty hält jetzt 100 Prozent des Aktienkapitals der cablecom Holding AG.