Zwischenbericht

Swisscom: Intensiver Wettbewerb führt zu tieferem Umsatz

Zwischenbericht der Swisscom-Gruppe
Von Marie-Anne Winter

Der Nettoumsatz der Swisscom-Gruppe sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent auf 7,3 Milliarden Franken Der Umsatzrückgang konnte nicht im gleichen Umfang durch Kosteneinsparungen kompensiert werden. In der Folge nahm das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 3,5 Prozent auf 3,27 Milliarden Franken ab. Dank tieferen Abschreibungen, einem besseren Finanzergebnis und dem Wegfall des Verlustes aus dem nicht weitergeführten Geschäftsbereich debitel stieg der Reingewinn nach Abzug der Minderheitsanteile um 44,6 Prozent auf 1,65 Milliarden Franken Swisscom erwartet wie bereits angekündigt für das Geschäftsjahr 2005 einen Umsatzrückgang auf rund 9,6 Milliarden Frankenund eine Abnahme des EBITDA auf rund 4,1 Milliarden Franken Dem intensiven Wettbewerb begegnet Swisscom mit weiteren Effizienzsteigerungen: Das Unternehmen wird im kommenden Jahr in einzelnen Bereichen rund 260 Arbeitstellen abbauen; insgesamt wird der Personalbestand in der Schweiz u.a. als Folge des Aufbaus von neuen Geschäftsfeldern leicht steigen.

Umsatz sinkt vor allem im Festnetz

Der Umsatz der Swisscom-Gruppe mit externen Kunden nahm gegenüber dem Vorjahr um 227 Millionen Franken (3,0 Prozent ) auf 7,3 Milliarden Franken ab. Der Bereich Fixnet verzeichnete eine Umsatzabnahme von 150 Millionen (4,4 Prozent ) auf 3,27 Milliarden Franken. Die Zunahme bei den Anschlussgebühren als Folge des ADSL-Wachstums wurde durch die Umsatzrückgänge beim Verkehr überkompensiert.

Mobile konnte den Umsatz mit 2,75 Milliarden Franken halten. Dabei wurde der Umsatzrückgang als Folge der Preissenkungen durch die höhere Kundenzahl ausgeglichen. Das Segment Solutions verzeichnete als Folge des anhaltend starken Preis- und Konkurrenzdrucks eine Umsatzabnahme von 121 Millionen (12,7 Prozent ) auf 835 Millionen Franken. Vor allem Markterfolge von Swisscom IT Services führten zu einer Umsatzsteigerung im Bereich Übrige um 53 Millionen (15,5 Prozent ) auf 395 Millionen Franken. Der Umsatzrückgang der Swisscom-Gruppe konnte nicht vollständig durch Kosteneinsparungen beim Betriebsaufwand kompensiert werden. Daher nahm der EBITDA um 117 Millionen (3,5 Prozent ) auf 3,27 Milliarden Franken ab. Die EBITDA-Marge bleibt mit 44,8 Prozent auf Niveau des Vorjahres.

Das Nettofinanzergebnis nahm um 140 Millionen auf 118 Millionen Franken zu. Dies ist vor allem auf das im Vergleich zum Vorjahr verbesserte Nettozinsergebnis, den Buchgewinn aus der vorzeitigen Rückzahlung der an die Käufer von debitel gewährten Darlehen (Vendor Loan Notes) und die Auflösung einer Rückstellung aus Crossborder-Tax-Lease-Vereinbarungen zurückzuführen. Der Ertragssteueraufwand betrug 450 Millionen Franken (Vorjahr 423 Millionen), was einem effektiven Ertragssteuersatz von 19,1 Prozent (Vorjahr 20,4 Prozent ) entspricht.

Der Reingewinn vor Abzug der Minderheitsanteile nahm als Folge von Sondereffekten um 500 Millionen (35,6 Prozent) auf 1,9 Milliarden Franken zu. Der EBITDA-Rückgang wurde durch tiefere Abschreibungen, ein höheres Nettofinanzergebnis und den Wegfall des Verlusts im Vorjahr aus dem nicht weitergeführten Geschäftsbereich (debitel) überkompensiert. Nach Abzug der Minderheitsanteile nahm der Reingewinn um 509 Millionen oder 44,6 Prozent auf 1,65 Milliarden Franken zu. Als Folge des höheren Reingewinns sowie des Aktienrückkaufprogramms und der daraus resultierenden geringeren durchschnittlichen Anzahl Aktien stieg der Reingewinn pro Aktie um 56,2 Prozent auf 27,22 Franken.

Sinkende Preise erfordern eine erhöhte Effizienz

Neue Technologien wie Voice over IP, ein intensiver Wettbewerb und Eingriffe des Regulators in den Markt führen nach Angaben der Swisscom zu weiter fallenden Preisen und damit auch künftig zu hohem Kostendruck. Das Unternehmen will mit einer weiteren Steigerung der Effizienz ihre Konkurrenzfähigkeit sichern. Um ihre Kosten weiter zu reduzieren, wird Swisscom im nächsten Jahr rund 260 Vollzeitstellen abbauen. Die davon betroffenen Personen werden von Swisscom wie bisher in der beruflichen Neuausrichtung intensiv betreut und erhalten über eine bestimmte Zeit den vollen Lohn. Darauf haben sich die Sozialpartner kürzlich in einem neuen, ab 2006 geltenden Sozialplan geeinigt.

Die Reduktion um 260 Stellen entspricht 1,7 Prozent der gesamten Vollzeitstellen. Betroffen sind Swisscom Fixnet (190), Swisscom Mobile (50) und zentrale Bereiche (20). Die Zahl der Beschäftigten bei Swisscom in der Schweiz wird auf Grund von Firmenkäufen und des Aufbaus von neuen Geschäftsfeldern im kommenden Jahr leicht steigen.

Wie bereits angekündigt erwartet Swisscom für das Geschäftsjahr 2005 bei intensivem Wettbewerb und Preisreduktionen bei Mobile und Fixnet einen Umsatz von rund 9,6 Milliarden Franken und ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 4,1 Milliarden Franken. Der Rückgang von Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr beträgt rund 0,4 Milliarden bzw. 0,3 Milliarden Franken. Dies ist vor allem auf weniger Verkehr bei Fixnet und Preissenkungen bei Mobile (insbesondere Terminierung) und den Transfer der International Carrier Services Aktivitäten per August zum Joint Venture mit Belgacom zurückzuführen. Die Investitionen der Swisscom-Gruppe werden bei rund 1,1 Milliarden Franken liegen.