TDC-Übernahme: Swisscom will Investmentfirmen ins Boot holen
Die Swisscom will bei der geplanten Übernahme des dänischen Telefonkonzerns TDC mit Investmentfirmen zusammenarbeiten. Eine solche Partnerschaft werde derzeit geprüft, heisst es laut einem Bericht des Wall Street Journal Europe (WSJE) aus informierten Kreisen. Zu dem Konsortium, mit dem die Swisscom verhandelt, sollen die britische Cinven Group and BC Partners sowie die amerikanischen Firmen Apollo Management and Silver Lake Partners gehören. Zusammen könnten die Partner rund zwölf Milliarden US-Dollar (rund 15,8 Millarden Franken) bieten. Die Schweizer, die zurzeit auch die Bücher der irischen Eircom prüfen, wollten die Gerüchte bislang nicht kommentieren.
Laut dem Bericht soll das Kerngeschäft der Dänen von der Swisscom weiter betrieben werden und die 13 Auslandstöchter - darunter der Swisscom-Wettbewerber sunrise und der deutsche Mobilfunkprovider Talkline - von den Investmentgesellschaften ausgegliedert und weiterverkauft werden. Allerdings ist auch ein Alleingang des Schweizer Telekommunikationskonzerns noch möglich. Neben der Swisscom sind noch andere Bieterkonsortien an einer Übernahme von TDC interessiert. Ein aus Apax Partners, Blackstone, Kohlberg Kravis Roberts, Permira und Providence bestehendes Konsortium hat bereits ein Übernahmeangebot von 11,6 Milliarden Dollar abgegeben.
Regierung treibt Privatisierungspläne voran
Gleichzeitig will die Schweizer Regierung will ihre Mehrheit von 66,1 Prozent an dem Telekomkonzern Swisscom verkaufen. Die Regierung bereite die Trennung vor, um dem Unternehmen mehr Entfaltungsfreiheit zu geben, teilte heute das zuständige Ministerium in Bern mit. Das Paket dürfte etwa 17,5 Milliarden Franken (23 Milliarden Franken) wert sein. Der Vorgang könnte bis zu zwei Jahren dauern, da eine Volksabstimmung über die Freigabe als wahrscheinlich gilt.
Noch schreibt das Gesetz eine Bundesmehrheit vor. Es soll nun geändert werden, weil es nach Ansicht der Regierung den Handlungsspielraum der Swisscom einschränkt. Finanzminister Hans-Rudolf Merz sagte, die Regierung wolle die unternehmerischen und politischen Risiken durch ihre Mehrheitsbeteiligung an der Swisscom minimieren und sich "von den Fesseln befreien", die ihr durch die Mehrheitsbeteiligung auferlegt seien.