Schweizer sind unzufrieden mit Telefonpreisen
Die Schweizer Telefonteilnehmer sind mit der Qualität der hiesigen Telefondienste zufrieden, nicht aber mit den Preisen, die die Anbieter dafür erheben. Insbesondere die Anschlussentgelte (analoge, ISDN- und Breitbandanschlüsse) sowie die Gesprächskosten für Verbindungen vom Fest- ins Mobilnetz empfinden viele als zu hoch. Zu diesen Schlussfolgerungen kommt eine Erhebung, die das Institut für Markt- und Meinungsforschung MIS Trend in Lausanne im vergangenen Juni im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) durchführte. Insgesamt wurden 1'005 Haushalte in allen Sprachregionen der Schweiz befragt.
Obwohl die klassische Festnetztelefonie immer stärker durch die Mobiltelefonie bedrängt wird, ist sie nach Angabe der Studienautoren in den Schweizer Haushalten nach wie vor sehr weit verbreitet. Im Wesentlichen sei dies auf die Preisdifferenz zwischen der Mobiltelefonie und der Festnetztelefonie zurückzuführen. Weiter werden aber auch folgende Gründe genannt: Das Festnetz werde von allen Haushaltsmitgliedern genutzt, die Verwendung von Mobiltelefonen könnte der Gesundheit schaden, oder es muss ein (analoger oder ISDN-) Anschluss vorhanden sein, um über ADSL im Internet zu surfen. Die Mobiltelefonie ergänze also eher die Festnetztelefonie, statt sie zu ersetzen.
Weiterer Befund der Studie: Etwas mehr als drei von fünf Haushalten verfügen über einen Internetanschluss, die Schweiz nähere sich damit einer Sättigungsgrenze. 81 Prozent der Personen, die noch keinen Internetanschluss verfügen, möchten dagegen das Internet voraussichtlich auch in Zukunft nicht nutzen, weil schlicht das Interesse fehle.
Die differenzierte Analyse der Ergebnisse nach Berggebieten und Nicht-Berggebieten habe keine signifikanten Unterschiede ergeben. Ob ein Haushalt in einer Bergregion liegt oder nicht, habe somit fast keinen Einfluss auf die Art der verwendeten Anschlüsse oder auf die Gewohnheiten und subjektiven Urteile der Personen, die in diesem Haushalt leben. Hingegen sei zwischen den verschiedenen Sprachregionen ein gewisser Unterschied festzustellen: So gäben die deutschschweizer Haushalte für Telekommunikationsdienste etwas weniger aus und seien gegenüber neuen Technologien leicht zurückhaltender als Haushalte in der lateinischen Schweiz. Die Haupttrennlinien bildeten jedoch die sozio-demographischen Merkmale wie Alter, Bildungsniveau und Einkommen der Haushalte. Hier bestehe ein gesellschaftspolitisches Handlungsfeld, um die Verbreitung der neuen Technologien zu fördern.